Tangermünde ist jetzt offiziell die schönste Kleinstadt Deutschlands nach der Abstimmung des Portals „Travelbook“.
https://www.travelbook.de/ziele/staedte/voting-deutschlands-schoenste-kleinstadt
An der Abstimmung zu Deutschlands schönster Kleinstadt haben insgesamt 20 Städte teilgenommen. Darunter befanden sich sehr bekannte und tolle Städte wie zum Beispiel Heringsdorf, Lindau und Quedlinburg. Wir sind sehr stolz, gemeinsam mit diesen wunderschönen Städten die Abstimmung bestritten zu haben. Der Vollständigkeit halber möchten wir darauf hinweisen, dass der 2. Platz durch Rothenburg ob der Tauber belegt wurde, der 3. Platz an Dinkelsbühl ging und die Hansestadt Havelberg auf Platz 14. gewählt wurde.
Für das Wort „schön“ gibt es die verschiedensten Synonyme, wie zum Beispiel anziehend oder attraktiv. So vielfältig wie das Wort „schön“ sind auch die Eigenschaften, die Tangermünde ausmachen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Tangerm%C3%BCnde
Tangermünde
Die Kaiser- und Hansestadt Tangermünde liegt an der Elbe im Südosten des Landkreises Stendal im nördlichen Sachsen-Anhalt.
Lage
Tangermünde liegt südöstlich von Stendal in der Altmark auf einer Hochfläche, die durch eine eiszeitliche Endmoräne gebildet wurde. Es liegt am linken Ufer der Elbe direkt an der Mündung des Tangers in die Elbe, woher auch der Name Tangermünde stammt. Der historische Stadtkern, die Stephanskirche und die Burg sind durch ihre Hochlagen vor Hochwasser sicher.
Geschichte
Die Burg Tangermünde wurde erstmals vom Chronisten Bischof Thietmar von Merseburg im Jahre 1009 als „civitate Tongeremuthi“ erwähnt, da dort der Tanger (Tongera) in die Elbe mündet. Die erste urkundliche Erwähnung der Stadt datiert aus dem Jahr 1275. Die Lage auf einer felsigen Endmoräne hoch über der Elbe machte die Stadt zum Erhebungsplatz der Elbzölle und später zur markgräflichen Residenz.
Im 14. Jahrhundert war Tangermünde von 1373 bis 1378 der Zweitsitz von Kaiser Karl IV., der 1373 seinen 12-jährigen Sohn Wenzel zum brandenburgischen Kurfürsten ernannt hatte. Unter ihm sollte die Stadt zur Hauptstadt der mittleren Provinzen aufsteigen, wozu der Kaiser die Burg Tangermünde als Residenz ausbauen ließ. Nach dem Tod Kaiser Karls IV. kam es zu einer unruhigen Entwicklung in der Mark, bis die Hohenzollern 1415 von König Sigismund als Kurfürsten mit der Mark belehnt wurden und zunächst in Tangermünde residierten.
Die Blütezeit der Hansestadt war das 15. Jahrhundert, in der die Stadttore und das Rathaus im Stil der norddeutschen Backsteingotik entstanden. Die St.-Stephans-Kirche wurde in dieser Zeit zur gotischen Hallenkirche ausgebaut. Die Gunst des Kurfürsten Johann Cicero von Brandenburg verlor die Stadt nach der Rebellion von 1488, als sich die Bürger gegen die Biersteuer auflehnten. Die Residenz wurde in der Folge endgültig nach Cölln verlegt, wo seit 1442 das Berliner Schloss erbaut worden war.
Am 13. September 1617 brannte die Stadt fast vollständig ab. Die Schuld daran gab man – zu Unrecht – der Waise Grete Minde, die aus Rache für das ihr vorenthaltene Erbe gehandelt haben sollte. Sie wurde zum Tode verurteilt und 1619 auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Theodor Fontane inspirierte dieses Ereignis zu seiner 1880 erschienenen Novelle Grete Minde.
Nach dem Brand entstanden viele prächtige Fachwerkhäuser, deren geschnitzte Portale und Schmuckformen sich bis heute erhalten haben. Die Stadt konnte jedoch, auch bedingt durch den Dreißigjährigen Krieg, ihre Bedeutung als Handelszentrum nicht behaupten und wurde zu einer recht unbedeutenden Landstadt.
Nach dem Frieden von Tilsit war die Stadt 1807–1813 Teil des Königreichs Westphalen. Anschließend wurde sie nicht wieder Brandenburg zugeordnet, sondern gehörte fortan zur neugeschaffenen preußischen Provinz Sachsen. Während der Gründerjahre des 19. Jahrhunderts entstanden im Norden der Stadt neue Wohn- und Industriegebiete. Der Altstadtkern mit Befestigung wurde in dieser Zeit, im Gegensatz zu den meisten Städten in Europa, nicht angetastet, nicht zuletzt weil die Stadtmauer gleichzeitig Böschungsmauer an der steil abfallenden Elbseite ist.
Kurz nach Beginn der NS-Zeit wurden im August 1933 etwa 100 Mitglieder von Arbeiterorganisationen im Rathaus von SA-Männern zusammengetrieben und misshandelt. Ein kommunistischer Bürger erlag den Misshandlungen.
Der Zweite Weltkrieg hinterließ im Stadtzentrum relativ wenige Spuren; durch US-amerikanischen Artilleriebeschuss wurden aber einige wertvolle Fachwerkhäuser zerstört. Am 14. April 1945 zogen US-Soldaten kämpfend in Tangermünde ein. Im Norden der Stadt wurde die 1933 fertiggestellte Elbbrücke gesprengt.[6] Die Brücke war für Fußgänger aber noch passierbar; für sie wurden Holzplanken ausgelegt. Kurz vor Kriegsende kamen zehntausende deutsche Soldaten und Zivilisten über diese Planken an das Westufer.[6] Auch Einheiten der 12. Armee (Armee Wenck) und Reste der 9. Armee überquerten die Brücke.[7]
In der Zeit der DDR blieb die Altstadt unverändert. Die Bausubstanz verschlechterte sich; einige Denkmale wurden gesichert. Nach der Wende wurde die Stadt saniert und viele Gebäude wurden restauriert.
Kloster Jerichow
https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Jerichow
Das Kloster Jerichow mit seiner Stiftskirche St. Marien und St. Nikolaus ist eine romanische, auf ein ehemaliges Prämonstratenser−Chorherrenstift zurückgehende, Klosteranlage in der Stadt Jerichow im Osten des Bundesland Sachsen-Anhalt. Die Anlage ist als Baudenkmal ausgewiesen.
Geschichte
Das Kloster wurde 1144 in der Nähe des Jerichower Marktes als Prämonstratenserstift von Dompropst Hartwig von Bremen gegründet. Die ersten Prämonstratenser-Chorherren kamen aus dem Magdeburger Liebfrauenstift. Jerichow gehörte zur Sächsischen Zirkarie des Ordens. Im Jahr 1148 wurde das Kloster nach außerhalb des Ortes an seine heutige Stelle verlegt und dort 1149 mit dem Bau der Stiftskirche begonnen. Unter Propst Isfried (1159–1179) wurden 1172 die Kirche und der Ostflügel fertiggestellt. Eine Beteiligung von Chorherren aus Jerichow bei der Gründung des Klosters Gramzow 1176/77 ist wahrscheinlich. Zwischen 1180 und 1200 erfolgte dann in Jerichow der Bau einer Krypta. Außerdem wurde die Kirche um die Nebenchöre erweitert, gefolgt von der Errichtung des Winterrefektoriums und des Amtshauses. Von 1220 und 1230 erbaute man das Sommerrefektorium und den Kreuzgang. Um das Jahr 1250 konnten die Bauarbeiten an den Klostergebäuden schließlich beendet werden.
Das Turmjoch mit den beiden markanten Türmen wurde erst 1256–1262 vor die Kirche gesetzt.[2] Dementsprechend weisen sie abgesehen vom Westportal und stilistisch neutralen Friesen vor allem gotische Formen auf.
Nach der Reformation wurde das Kloster Jerichow im 16. Jahrhundert aufgehoben. Die letzten Chorherren mussten das Kloster verlassen. Im Dreißigjährigen Krieg kehrten die Prämonstratenser 1628 zurück, bis 1631 kaiserliche und schwedische Truppen die Stiftsgebäude und -anlagen verwüsteten. Im Jahr 1680 wurde Jerichow schließlich kurbrandenburgische Staatsdomäne. Auf Anweisung von Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg erfolgte 1685 die Instandsetzung der Kirche. Erst fast 200 Jahre später erfolgten erneute Reparaturarbeiten. Von 1853 bis 1856 wurde die Klosterkirche durch Ferdinand von Quast saniert.
Zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurde während der Kämpfe zwischen der Wehrmacht und den US-Truppen die Westfassade der Klosterkirche durch amerikanische Artillerie beschädigt. Nach dem Krieg kam es 1946 zu einem Dachstuhlbrand des Ost- und des Südflügels. Während der DDR-Zeit erfolgte zwischen 1955 und 1960 die Instandsetzung der Klosterkirche und die Wiederherstellung des stilreinen romanischen Innenraums. Das Museum im Ostflügel wurde 1977 eröffnet. Zwar wurde von 1985 bis 1986 das Sommerrefektorium restauriert, aber die Schäden an den verbliebenen Klostergebäuden waren gravierend. So musste 1998 die gesamte Klosteranlage wegen schwerer Bauschäden baupolizeilich gesperrt werden. Die dann durchgeführten Sicherungs- und Restaurierungsmaßnahmen führten 1999 zur Aufhebung der Sperrung, die Arbeiten zum Erhalt der Klosteranlage wurden jedoch mehrere Jahre fortgesetzt. Am 13. Dezember 2004 wurde die Stiftung Kloster Jerichow gegründet. Die Stifter sind das Land Sachsen-Anhalt, die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM), der Landkreis Jerichower Land, die Stadt Jerichow, die evangelische Kirchengemeinde Jerichow und der Förderverein Erhaltet Kloster Jerichow e. V. Mit dieser Gründung sind die ehemaligen – seit der Auflösung des Klosters – verstreuten Besitztümer wie Kirchengebäude, Klausurgebäude und ehemalige Staatsdomäne wieder zusammengefasst worden. Die Stiftung ist eine Stiftung nach privatem Recht.
Mit Wirkung vom 1. Januar 2022 wurde die Stiftung Kloster Jerichow in die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt überführt. Das Kloster Jerichow gehört damit zum Vermögensbestand der öffentlich-rechtlichen Kulturstiftung Sachsen-Anhalt.